Hallo Kent, Viele kennen Dich seit dem letzten Eschathlon als einen unserer Pacemaker für die 2:29 oder auch als „Mann mit den bunten Socken“!
Nun bist Du gerade dabei, Dich auf einen ganzen Marathon, den Mainova Frankfurt Marathon am 29.10.2017, vorzubereiten.
Welche Zielzeit möchtest Du beim Frankfurt Marathon auf dem Display sehen?
Durch eine Knieverletzung kann ich leider nicht so schnell laufen, wie ich oft möchte. Für mich zählt aber nach wie vor: „Ankommen ist das Ziel“.
Mein Wunsch ist es, unter 5:00 Stunden im Ziel zu sein – und zwar ohne Gehpausen.
Wie geht es mit Deinem Training für den Marathon voran – was gibt es für schwierige Momente und was läuft gut?
Dieses Jahr nehme ich am Marathonprojekt Frankfurt teil, einer professionell geführten Vorbereitung auf den Marathon.
Letztes Jahr hatte ich mich mit einem anderen Trainingsplan in Eigenregie vorbereitet, was zwar ganz gut funktioniert hat. Jedoch wird im Marathonprojekt der Fokus auch auf die Körperstabilisation und den Muskelaufbau gelegt, was mir wirklich hilft. Ich muss nach wie vor aufpassen, dass ich nicht zu ehrgeizig werde und mein Knie überlaste.
Wie oft und wie lange betreibst Du durchschnittlich Sport pro Woche?
Im Moment ist meine Freizeit fast nur mit Laufen gefüllt. Ich laufe 3-mal in der Woche und nehme 1-mal pro Woche an unserem gemeinsamen Training des Marathonprojektes teil.
Zu alternativen Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen, die das Laufen gut unterstützen, komme ich derzeit leider nicht.
Was war Dein erster Kontakt mit Sport bzw. mit dem Laufen?
Als Kind habe ich viel Sport gemacht, da meine Eltern Wert darauflegten. Später wurde ich zum völligen Sportmuffel und habe jahrelang nichts gemacht.
Erst vor 3 Jahren, nachdem ich das Rauchen aufgegeben habe und mein Gewicht zunahm, musste ich wieder etwas tun. Ich begann mit dem Laufen, weil es eine der wenigen Sportarten ist, für die ich nicht extra irgendwo hinfahren muss, wie z.B. ins Fitness-Studio. Einfach anziehen, aus dem Haus gehen, loslaufen und wieder dort ankommen. Quasi „von Haus zu Haus“. Das ist mir als pragmatisch denkender Mensch sehr wichtig.
Was hat sich in Deinem Leben grundlegend geändert, seitdem Du Sport machst?
Ich fühle mich deutlich besser. Das Laufen an der frischen Luft in Verbindung mit einem schönen Song im Ohr erzeugt manchmal eine Gänsehaut und ein breites Grinsen im Gesicht. Zudem kann man beim Laufen sehr gut und klar über Dinge des Alltags nachdenken.
Das sehe ich ganz genauso, Kent! Was ist denn derzeit Dein Lieblingssong für deine Lauf-Playlist?
Das ist ein ganz altes Lied… Walk Of Life von den Dire Straits.
Gibt es eine besondere Geschichte/Ereignis, das Dich zum Sport gebracht hat bzw. warum Du dabeigeblieben bist?
Nach meinem Rauch-Stopp 2014 war es erst pure Gewichtsabnahme, die mir wichtig war. Ich lief 2 Mal in der Woche, aber nie länger als 4-5 km. Das war für mich viel.
Ein Schlüsselereignis war dann der Frankfurt Marathon 2015, an dem gleich zwei meiner Geschwister erfolgreich zum ersten Mal teilgenommen haben. Für mich war das der Ansporn, es auch zu versuchen. Am gleichen Tag meldete ich mich für den nächsten Frankfurt Marathon 2016 an und begann mit dem Lauftraining.
Wie gehst Du mit Wettkämpfen um, wie sieht z.B. dein Powerfrühstück aus? Was sind Deine Vorbereitungstipps und was gönnst Du Dir, wenn der Wettkampf erfolgreich gemeistert ist?
Ich esse am Vorabend eines Wettkampfes nur noch ballaststoffarme Kost, um am nächsten Tag keine Magenprobleme zu haben. Morgens vor dem Wettkampf gibt es eine Scheibe Brot mit Butter und Honig, maximal noch eine Banane. Ich trinke bis zwei Stunden vor dem Lauf nur wenig und danach gar nichts mehr bis zum Start.
Was macht den Eschathlon attraktiv für Dich?
Der Eschathlon ist einer der wenigen Wettkämpfe, der organisatorisch mit den ganz großen Läufen, wie einem Marathon, mithält.
Es wird so viel geboten: egal, ob man eine Staffel, den 10km-Lauf oder den Halbmarathon läuft. Es gibt ein Finisher-Shirt mit klasse Design, Läuferbeutel mit tollem Inhalt, die Pacemaker- bzw. Ballon-Läufer und das ganze Rahmenprogramm am Rathausplatz und entlang der Strecke. Das ist alles keine Selbstverständlichkeit bei Wettkämpfen und das wird hier geboten.
Und natürlich ist für mich der Eschathlon wie auch für viele andere Eschborner Läuferinnen und Läufer der „Haus- und Hof-Lauf“ vor der eigenen Haustür.
Wie sollten Kinder / Jugendliche generell an Sport oder speziell an Laufen herangeführt / dauerhaft begeistert werden?
Ich denke, Kinder sollten langsam an Sport herangeführt werden. Man sollte ihnen genügend Zeit geben, um zu entscheiden, ob ihnen eine Sportart Spaß macht oder nicht. Wenn sie dann gefunden wurde, sollte man als Erwachsener nicht zu ehrgeizig und erwartungsvoll den Sport der Kinder unterstützen.
Die Kinder-Läufe beim Eschathlon können hierbei ein guter Einstieg sein.
Wie beschreibst Du Deine sportliche Einstellung ganz allgemein?
Allgemein ist gesunder Ehrgeiz im Sport sehr wichtig. Doch man sollte seine Grenzen kennen und beides im Gleichgewicht halten. Dieses Gleichgewicht bedeutet für mich selbst, dass ich ein sehr langsamer Läufer bin und bleiben werde. Dennoch zählt in erster Linie der Spaß an der Sache und das Dabeisein. Als Pacemaker beim Eschathlon habe ich die Möglichkeit, anderen Läuferinnen und Läufern meiner Leistungsklasse eine Unterstützung beim Lauf zu sein, sie zu bremsen oder zu motivieren, ihnen meine Erfahrungen weiter zu geben. Das macht mir großen Spaß.
Vielen Dank für diese herzlichen Antworten, Kent! Laufen bedeutet zwar leider auch, zurückstecken zu müssen, wenn der Körper uns Anzeichen dafür gibt. Aber Herz und Spirit fürs Laufen sind das Entscheidende und das spricht aus Dir und andere an ☺!
Für den Frankfurt Marathon am 29. Oktober wünschen wir Dir noch eine verletzungsfreie restliche Vorbereitungszeit sowie ganz großen Spaß auf der Strecke und hoffentlich ein zufriedenes Grinsen beim Zieleinlauf ;-). Und für den Eschathlon 2018 hast Du Dich nun auch schon wieder als „Hase“ für die 2:29 im Halbmarathon angeboten – das wäre super, wenn das wieder klappt!
Link: https://www.eschathlon.de/unsere-sechs-pacemaker-fuer-den-eschathlon-2017/
Autor: Barbara Schwefer