Hallo Herr Jendrasch, Sie haben ein ganz besonderes Ziel, das Sie sportlich gesehen in den nächsten Jahren erreichen möchten – welches Ziel ist das?
Da ich meine gelaufenen Kilometer immer sofort notiert habe (sowohl im Training als auch von den Wettkämpfen), weiß ich, dass ich in meinem Leben bisher ca. 97.000 km gelaufen bin. Die 100.000 km als Lebensleistung zu schaffen, würde mich freuen!
Und welche Zeit möchten sie als „Zeitziel“ gerne bei Ihrem nächsten Lauf im Ziel-Display sehen?
Für den nächsten 10 km-Lauf würde ich gern 1 Stunde 35 Minuten im Zieldisplay sehen.
Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?
Landwirt zu werden
Was war Ihre erste Sportart oder der erste Kontakt mit Sport?
Fußball. Bis heute bin ich Schiedsrichter bei Jungendturnieren – früher war ich in ganz Hessen unterwegs und habe somit bei über 3.000 Spielen während 52 Jahren mitgewirkt.
Wie oft und wie lange betreiben Sie durchschnittlich Sport pro Woche?
2-3 Mal pro Woche, was 6-7 Stunden pro Woche bedeutet.
Was hat sich in Ihrem Leben grundlegend verändert, seitdem Sie Sport machen?
Ich lebe gesünder und achte mehr auf meine Gesundheit.
Wie sieht Ihr typisches Power-Frühstück am Wettkampftag aus?
Es besteht aus einer großen Tasse Kaffee und einem halben Brötchen mit Marmelade.
Was gönnen Sie sich nach einem erfolgreichen Wettkampftag?
Ich gönne mir einen Kaffee und ein alkoholfreies Bier.
Was kann Sie vom Sport – „Fernsehen“ abbringen?
Meine Familie, die für mich sehr wichtig ist.
Gibt es eine besondere Geschichte bzw. ein spezielles Ereignis, das Sie zum Sport gebracht hat oder warum Sie „dabei geblieben“ sind? Ja, es gab einen Auslöser – ich hatte Gewichtsprobleme: als ich mit dem Laufen begann, hatte ich 91 kg bei einer Körpergröße von 1,68m.
Was macht den Eschathlon für Sie so attraktiv?
Ich finde die Strecke sehr abwechslungsreich und die Veranstaltung gut organisiert!
Wie sollten Kinder / Jugendliche generell an Sport oder speziell an Laufen herangeführt / dauerhaft begeistert werden?
Kinder sollten sich an Vorbilder halten. Sie sollten aber nicht zu etwas gezwungen werden, was sie nicht wollen. Eltern sind nämlich oft ehrgeiziger als ihre Kinder!
Welche (sportliche) Schlagzeile würden Sie gern über sich lesen?
Möglichst wenige!
Ein paar Zeilen in eigener Sache
Mittlerweile bin ich 80 Jahre alt, laufe seit etwa 45 Jahren und seit 40 Jahren Marathon, es macht mir einfach so viel Spaß und hält mich fit.
Bisher bin ich 136mal Marathon gelaufen und vierzig 100km-Ultraläufe. In meinen Spitzenzeiten konnte ich in einem Jahr sogar zwei 100km-Ultraläufe absolvieren (in Biel und Rothenbach) und dies jeweils in unter 10 Stunden.
Das Laufen als solches habe ich aber nie zu ernst genommen, ich habe es immer als Hobby angesehen. Die Familie und der Beruf standen immer an erster Stelle. Auch Zeiten und Platzierungen waren und sind für mich immer zweitrangig gewesen.
Auf eine spezielle Ernährung habe ich nie geachtet, wichtig war und ist für mich, dass ich das Ziel gesund und munter und ohne Probleme erreicht habe. Meine Mitkonkurrenten (-innen) sehe ich immer als Kameraden und Kameradinnen an.
Anmerkung der Redaktion:
Unser Gespräch mit Herrn Jendrasch hat uns sehr viel Freude bereitet! Er hat sich uns als sehr zufriedener und ausgeglichener Mensch gezeigt, der den Sport durch seine freundliche und kameradschaftliche Einstellung immer wieder bereichert.
Wir wünschen ihm für seine Zukunft – sportlich und natürlich auch gesundheitlich – alles Gute!
Ein Vorbild für jung & alt und ein so positiv denkender Mensch, wir freuen uns auf ein erneutes Treffen, spätestens beim diesjährigen Eschathlon.
Sein imponierendes Lebenswerk:
136* Marathon-Läufe
40* 100-Kilometer-Ultraläufe (u.a. Teilnahme in CH-Biel)
Fußball – Schiedsrichter seit über 52 Jahren (über 3.000 Spiele)
97.000 km in Wettbewerbs- & Trainingsläufen, Ziel: 100.000km
vorbildliches menschliches und sportliches Verhalten
Interessante Links:
- Der ewige Läufer – Horst Jendrasch
- Er ist immer noch so fit – M80 und jährlich immer noch zehn Wettkämpfe
Sein Lebensmotto:
„Alles nicht so ernst nehmen und nicht so kompliziert machen,
beim Sport einfach öfters in sich hinein hören und entscheiden, ob es gerade für den Körper gut ist oder nicht. Auf jeden Fall Ruhe bewahren, denn wenn man nervös wird, macht man i.d.R. vermeidbare Fehler …“
Autor: Barbara Schwefer