Marc Heimann ist seit August 2020 Schulleiter der Heinrich-von-Kleist-Schule und aktuell Tutor des Sport-Leistungskurses im Abi-Jahrgang 2023. Er hat an jedem Eschathlon teilgenommen, so auch 2021 mit einer Zeit von 1:51:58 über die Halbmarathonstrecke. Dabei ist der Wettkampf auch immer ein persönlicher Zweikampf mit seinem Stellvertreter, Thomas Kräutle.
Schon seit 2005 ist Marc an der HvK. Seine Studienfächer waren Sport und Geographie – da ist der Eschathlon mit dem Slogan „Zwischen Skyline und Taunus“ genau passend. Aber: war es das, was ihn zum Eschathlet gemacht hat?

Was macht den Eschathlon attraktiv für Dich?
Der Eschathlon ist ein Familien- und Freunde-Event. Insbesondere der Anspruch, viele Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen, macht den Eschathlon zu einem besonderen Ereignis. Ich kann mich an kein derartiges Laufevent erinnern, an dem so viele Kinder teilnehmen.
Der Eschathlon bewegt eine ganze Stadt, ob als Teilnehmer, Organisatoren, Helfer oder anfeuernder Fan.
Die familiäre Stimmung in Verbindung mit einer anspruchsvollen Strecke ist großartig.
Nicht zuletzt haben wir es beim Team des Eschathlon mit Menschen zu tun, die mit Leidenschaft für ihre Veranstaltung ehrenamtlich arbeiten. Ohne dieses Engagement – kein Eschathlon. Daher herzlichen Dank an das TEAM ESCHATHLON – macht weiter so!

Welche Zielzeit möchtest Du bei Deinem nächsten Lauf auf dem Display sehen und welcher Lauf wird das sein?
Der nächste Lauf wird wohl der Eschathlon sein. Zielzeit: Unter 1:50h wäre gut, unter 1:45h wäre grandios.

Was ist Deine „Lieblings-Distanz“ für Dich im normalen Trainingsalltag?
Am liebsten laufe ich meine Parkrunde durch den Ostpark in Frankfurt Bornheim, das sind ca. 8km. Darüber hinaus empfinde ich Intervalleinheiten als sehr angenehm, und die laufe ich sehr gerne auf der Bahn. Auch wenn die Meisten es hassen – mich erinnert das immer an frühere Einheiten im Schwimmtraining.

Wie oft und wie lange betreibst Du durchschnittlich Sport pro Woche?
Wenn es mir die Zeit erlaubt, versuche ich drei- bis viermal in der Woche Sport zu treiben (davon einmal Schwimmen und die anderen Einheiten Laufen oder Rennradfahren). Damit das Training / der Sport nicht zu große Auswirkungen auf das Familienleben hat (dies ist ohnehin durch die hohen beruflichen Belastungen arg eingeschränkt), trainiere ich vermehrt früh am Morgen vor der Arbeit zwischen 05:00Uhr und 07:00Uhr oder am Wochenende parallel zum Training/Wettkampf meiner Kinder

Was ist denn derzeit Dein Lieblingssong für deine Lauf-Playlist?
Ich höre nie Musik beim Sporttreiben :-). Ich benötige die unmittelbare Rückmeldung meines Körpers über die Atmung und den Puls. Ich genieße beim Frühtraining die Eindrücke der jeweiligen Morgenstimmung und den Wechsel der Jahreszeiten.

Was war Dein erster Kontakt mit Sport bzw. mit dem Laufen?
Ich habe als ehemaliger Leistungsschwimmer schon früh das Laufen in meinen Trainingsplan mit eingebaut. Mein Vater war ein erfolgreicher Mittelstreckenläufer zu DDR-Zeiten (Bestzeit 800m: 1:51 – in den 50er-Jahren) und hat mich während meiner Sportlerlaufbahn inspiriert und gefördert. Mit etwa 16 Jahren habe ich als Nebensportart die Faszination Triathlon für mich entdeckt. Bis heute versuche ich jedes Jahr mindestens einen Triathlon zu absolvieren.

Was hat sich in Deinem Leben grundlegend geändert, seitdem Du Sport machst?
Sport ist schon immer Bestandteil meines Lebens. Der Sport hat mir Freundschaften für das Leben gebracht. Der Leistungssport hat mich gelehrt mit Niederlagen umzugehen und bei Erfolgen auch eine gewisse Demut an den Tag zu legen.
Darüber hinaus hat regelmäßiges Sporttreiben sehr gute Auswirkungen auf die eigene physische und psychische Verfassung. Ein Leben ohne Sport ist für mich undenkbar. Ich freue mich sehr, dass ich diese Begeisterung auch an meine Kinder weitergeben konnte. Mein Sohn Ben ist inzwischen Leistungssportler bei der SG Frankfurt und ist in die schwimmerischen Fußstapfen seiner Eltern getreten. Meine Tochter Lisa ist noch sehr jung, begeistert sich aber für Turnen, Schwimmen und die Leichtathletik.

Gibt es eine besondere Geschichte/Ereignis, das Dich zum Sport gebracht hat bzw. warum Du dabeigeblieben bist?
Ein bestimmtes Ereignis gibt es nicht, allerdings war sicherlich mein Vater als sportliches Vorbild ein sehr wichtiger Faktor. Die ersten Wettkämpfe und Erfolge haben stark zur Motivation beigetragen. Der entscheidende Fakt sind allerdings die Menschen, mit denen man zusammen Sport treibt und der Spaß an Bewegung jeglicher Art.

Wie gehst Du mit Wettkämpfen um – wie sieht z.B. dein Powerfrühstück aus, was sind Deine Vorbereitungstipps und was gönnst Du Dir, wenn der Wettkampf erfolgreich gemeistert ist?
Wettkämpfe sind der Moment der Wahrheit, ob das Training erfolgreich war. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, eine gewisse Lockerheit an den Tag zu legen. Verbissenheit und Druck führen meist nicht zum Erfolg. Spaß an der Begegnung mit anderen Sportlern und Freude beim eigentlichen Sporttreiben generieren hingegen Erfolg. Mein Frühstück ist meist sehr leicht und spartanisch: ein Toast mit Butter und Marmelade, dazu 500ml isotonisches Getränk. Nach einem erfolgreichen Wettkampf gönne ich mir ein gutes Essen und auch schon mal einen Havanna Club mit Eis und Cola.

Wie sollten Kinder / Jugendliche generell an Sport oder speziell an Laufen herangeführt / dauerhaft begeistert werden?
Kinder sollten sehr vielseitige Sporterlebnisse vermittelt bekommen. Jedes Kind sollte die drei Grundsportarten Turnen, Leichtathletik und Schwimmen im Alter zwischen 6 und 10 gemacht haben. Der wichtigste Aspekt, der zu lebenslangem Sporttreiben führt, ist Freude und Spaß an Bewegung. Erfolgserlebnisse sowie Bestärkung und Förderung durch Eltern sind ebenso wichtig. Zusätzlich benötigen wir gute Vorbilder und sehr gut qualifizierte Trainer und Übungsleiter, die gut bezahlt werden oder für ihr ehrenamtliches Engagement eine entsprechende Würdigung erhalten.

Wie beschreibst Du Deine sportliche Einstellung ganz allgemein?
Sport hält mich gesund und ermöglicht mir, die besonderen beruflichen Herausforderungen als Schulleiter eines großen Schulsystems besser zu meistern. Sport ist für mich lebensverlängernd und erfüllt mich mit ganz viel Zufriedenheit. Mit zunehmendem Alter werde ich ungeduldiger, da es viel länger dauert, um auf ein bestimmtes sportliches Level zu gelangen. Im Kopf ist man noch Mitte zwanzig, der Körper leider nicht mehr :-). Diese Erkenntnis fehlt manchmal …

Da bleibt mir nur, Dir alles Gute für die weitere Vorbereitung und viel Erfolg beim Eschathlon zu wünschen! Wir werden Dich anfeuern, genau wie die Schülerinnen und Schüler der Abiturklassen, die auch dieses Mal wieder den Eschathlon unterstützen. Sie werden sicher gerne Ihrem Schulleiter den Weg frei halten und das Wasser reichen!

Das Interview führte Marlis Sieburger