LD_Marlis_KombiBild_2018_1217Marlis Sieburger aus Eschborn hat es erst mit über 50 Jahren so richtig gepackt, als die jüngste Tochter Imke meinte, sie solle doch nicht nur immer sagen, Sport sei immer gut, sondern auch mal selber machen! Der J.P. Morgan Lauf in Ffm. stand vor der Tür, bei dem Marlis schon sehr oft mitgelaufen war, aber vor vier Jahren reichte die Fitness nur für knapp die Hälfte. Und als dann noch die Betriebsärztin bei der der Routineuntersuchung meinte, etwas mehr regelmäßige Bewegung wäre nicht schlecht, musste etwas passieren. Genau wie auch Imke (die jüngste von drei Töchtern) begann Marlis in 2014 mit Triathlon und kam darüber auch zum Laufen.

Was ist Deine „Lieblings-Distanz“ für Dich im normalen Trainingsalltag?
In meiner Nachbarschaft gab es eine kleine Laufgruppe, die jeden Samstagmorgen um halb acht so etwa 10 km läuft, da bin ich seit über einem Jahr begeistert dabei. Daneben versuche ich auch immer mal ein Intervalltraining einzubauen, das bringt Abwechslung in den Trainingsalltag.

Welche Zielzeit möchtest Du bei Deinem nächsten Lauf auf dem Display sehen und welcher Lauf wird das sein?
Schon seit einiger Seite habe ich mir die 10km in unter 60 Minuten vorgenommen. Als einmal beim Silvesterlauf 59:51 min in der Ergebnisliste stand, stellte sich nachher heraus, dass die Strecke 300m zu kurz war. Bisher ist denn auch 60:16 min das beste Ergebnis. Aber dieses Jahr beim Silvesterlauf werde ich es wieder versuchen – gemeinsam mit meiner mittleren Tochter Verena und im neuen Eschathlon-Outfit 2019!

Wie oft und wie lange betreibst Du durchschnittlich Sport pro Woche?
Im Moment komme ich tatsächlich auf vier bis fünf Stunden die Woche, Schwimmen, Laufen, Radfahren und Gymnastik, alles eingerechnet.

Was ist denn derzeit Dein Lieblingssong für deine Lauf-Playlist?
Fitnesstraining mit Musik finde ich Klasse, beim Laufen höre ich mehr auf mich oder die Geräusche um mich herum.

Was war Dein erster Kontakt mit Sport bzw. mit dem Laufen?
Als Kind wohnten wir an einem Sportplatz mit 400 m Bahn, da bin ich öfter mal gelaufen. Im Verein spielte ich damals Handball, aber Radfahren und Schwimmen hat mir auch als Kind schon viel Spaß gemacht.

Wie sollten Kinder / Jugendliche generell an Sport oder speziell an Laufen herangeführt / dauerhaft begeistert werden?Ich glaube, Vorbilder spielen eine wichtige Rolle, Eltern oder ältere Geschwister oder auch sehr erfolgreiche Sportler/innen. Außerdem muss zuhause das Thema Sport und Bewegung positiv besetzt sein, dann geht immer irgendetwas.

Was hat sich in Deinem Leben grundlegend geändert, seitdem Du Sport machst?
Wenn ich die letzten Jahre anschaue, dann bin ich sehr viel ausgeglichener geworden. Manchmal habe ich mir den Ärger von der Seele gelaufen oder irgendwelchen Stress im Schwimmbadwasser ersäuft.

Gibt es eine besondere Geschichte/Ereignis, das Dich zum Sport gebracht hat bzw. warum Du dabeigeblieben bist?
Besonders lustig fand ich es, als ich beim Hessischen Triathlonverband ein Wochenendseminar „Frauen zum Triathlon“ besuchte. Reihum erzählten wir alle, was uns zum Triathlon gebracht hat: die einen kamen aus einem Schwimmverein, die anderen fuhren mit dem Partner viel Rad, viele hatten sich auch bis dahin auf’s Laufen konzentriert. Als ich an der Reihe war, habe ich ehrlich geantwortet: ich kam vom Zuschauen, denn durch unsere älteste Tochter hatte ich schon jahrelang beim Triathlon zugeschaut…

Wie gehst Du mit Wettkämpfen um- wie sieht z.B. dein Powerfrühstück aus, was sind Deine Vorbereitungstipps und was gönnst Du Dir, wenn der Wettkampf erfolgreich gemeistert ist?
Mir macht die Teilnahme an Wettkämpfen viel Spaß, zum Frühstück gibt es da meistens Weißbrot mit Marmelade und Kaffee, das muss einfach sein. Vorbereitung heißt für mich, rechtzeitig am Veranstaltungsort zu sein, da liebe ich es gar nicht, wenn es knapp wird. Nach dem Wettkampf gönne ich mir manchmal ein Entspannungsbad und meistens kocht mein Mann ein gutes Essen!

Was macht den Eschathlon attraktiv für Dich?
Am meisten gefällt mir die Staffel. Gleich von Anfang an war es mein Ehrgeiz, eine Frauenstaffel zu melden, war auch nicht so schwierig mit drei Töchtern und bis vor ein paar Jahren auch einem Au-pair-Mädchen im Haus. Bei einer Frauenstaffel sind auch die Gewinnchancen überproportional hoch, da sind wir dann gleich auf’s Podium gelaufen, das spornt an!

Wie beschreibst Du Deine sportliche Einstellung ganz allgemein?
Sport muss Spaß machen und man sollte alles mal ausprobieren, wozu man Lust hat. Jetzt ist es bei mir ja eher Ausdauersport und da arbeite ich auf den Halbmarathon hin und in 2019 die erste olympische Distanz beim Triathlon in Hamburg. Bei den Ergebnissen orientiere ich mich an den Vorjahresergebnissen und an meiner Altersklasse. Denn das hat mir meine älteste Tochter Lisa von Anfang an mit auf den Weg gegeben: langsam aufbauen – übertriebener Ehrgeiz zahlt sich nicht aus!

Marlis Sieburger ist seit 2018 Mitglied im Eschathlon und wird von 2019 an die Rubrik Läuferdialog betreuen. Sie übernimmt von Barbara Schwefer, die sich weiterhin um den Newsletter des Stadtlaufvereins kümmert und damit über Aktivitäten des Team Eschathlons informiert. Wer schon immer gerne mal die eigene Läufergeschichte erzählen wollte oder einen Vorschlag für ein/e Interviewpartner/in hat, kann sich gerne melden!

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