Alles war perfekt vorbereitet, der Start gegenüber dem sonst üblichen Termin im Sommer erst um 10 Uhr um – eine Stunde später als sonst. Dennoch begann die Streckenmarkierung schon vor Sonnenaufgang. Wegen der Corona-Situation waren viele zusätzliche Maßnahmen nötig: Der Rathausplatz war in Zonen aufgeteilt, auch für den Start waren die Blöcke markiert, um für Entzerrung zu sorgen und am Parkplatz die 3G-Prüfstation eingerichtet. Die Erwartungen an den Tag waren hoch: nach Absagen einiger anderer Laufevents waren die Anmeldezahlen nochmal gestiegen, viele kamen, um endlich mal wieder in größerem Rahmen zu laufen, andere hatten sich ehrgeizige Ziele gesetzt.
Alles klappte bestens: die Zugangskontrolle, der rollierende Start der Halbmarathonis und der Staffeln und dann mit etwas Abstand der 10km- Läuferinnen und Läufer. Wie erwartet kamen schon um 11.15 Uhr die schnellsten Läufer des 21km-Wettbewerbs am Rathausplatz ins Ziel und wurden enthusiastisch begrüßt. Bald schon war an den unterschiedlichen Farben der Startnummern zu erkennen, dass auch die Teilnehmenden der Staffeln und von der 10km-Strecke die Ziellinie überquerten. Trotz Hygienekonzept hatte sich Festtagsstimmung eingestellt.
Doch dann kam die Nachricht von dem schrecklichen Unglück an der Strecke und die Begeisterung schlug in Betroffenheit um. Ein tragischer Unfall hatte einer Helferin das Leben gekostet, alle Planungen waren über den Haufen geworfen und in diesem Moment Zeiten und Ergebnisse mit einem Schlag unwichtig geworden. Eine Siegerehrung hätte es am Abend online geben sollen, dazu kam es dann nicht. Auch die Schüler- und Kinderläufe, die am Nachmittag starten sollten, wurden abgesagt.
Aber Ergebnislisten waren online gestellt und die sportlichen Leistungen sind durchaus der Erwähnung wert. So kam von den 385 Teilnehmenden des Halbmarathons als Erster nach 1:14:58 Michael Hennemann von der LG Eder ins Ziel, gefolgt von Shaaron Arizoy vom Berliner Sport Club in 1:18:54 auf Platz 2 und Maximilian Langer aus Pohlheim in 1:21:15 auf dem dritten Platz. Den vierten Rang belegte Timo Schmidt, der sich eigentlich mehr für den Eschathlon vorgenommen hatte, wie er uns im Läuferdialog angekündigt hatte. Allerdings hatte er eine Woche zuvor in Berlin einen Marathon in nur 2:50:28 absolviert und die Turboregeneration hatte dann doch nicht ganz gereicht. Dabei war auch seine Marke bei 1 Stunde 15 Minuten gesetzt und hätte damit ein packendes Finish erwarten lassen.
Bei den Frauen überquerte Leonie Grieser vom LCO Lorsch aus Wiesbaden nach 1: 24:43 als Erste die Ziellinie, gefolgt von Silke Driemeyer von der SSG Bensheim Triathlon in 1:32:53 und gut eine Minute dahinter als Dritte Maya Herzer vom USC Mainz in 1:34: 15.
Die Halbmarathon-Staffeln wurden in 4 Wertungsklassen unterteilt: Männer, Frauen, Mixed und U18: Mit dem schönen Teamnamen „Nicht der Weg ist das Ziel sondern der 1. Platz“ machten drei junge Männer (Start- und Schlussstrecke absolvierte derselbe Läufer) ihren Laufslogan war und siegten in 1:26:06, das sind gerade mal etwas über 20 Minuten auf 5 km. Allerdings fehlte ihnen eine Zwischenzeit, sie erhielten dennoch einen Sonderpokal. In der Ergebnisliste führte die Staffelwertung eine der dieses Jahr zahlreichen Staffeln der Altkönigsschule (3) die Ergebnisliste mit 1:36:42 an und auch bei den Damen siegte die Altkönigschule (7) mit 1:50:10. Bei den gemischten Teams erreichte die Junge Union Eschborn nach insgesamt 1:41:20 als schnellstes Team den Rathausplatz und die U18 Staffel Altkönigschule Kronberg 7GC kam mit 1:49:35 in dieser Wertungsklasse auf den ersten Platz.
Die gerade bei Freizeitsportlern äußerst beliebte 10km Strecke legte die schnellste Frau – Rosali Reindl aus Hofheim – in gerade mal 40 Minuten (40:04) zurück. Auf Platz 2 und 3 folgten zwei Starterinnen der Frankfurter Eintracht: Carolin Löffler mit 41: 56 und Ella Gut mit 42:18. Bei den Herren reichten dem schnellsten Starter knapp 34 Minuten (33:58) – Christian Oppel vom MTV Kronberg/Wohltuer GmbH. Auf dem zweiten Platz kam Christian Bock vom TV Alzey/Team Gasser nach 34 Minuten und 35 Sekunden ins Ziel und Dritter wurde Marcel Bestvater aus Menden mit einer Zeit von 36:40. Bei den 10km waren auch die ältesten Teilnehmer unterwegs: in der Gruppe M80 diesmal sogar drei: Robert (Bob) Gerber, Manfred Klittich und Hubert Leitermann. Bei den Damen war die W65 die höchste Teilnehmerklasse, sie war mit Regina Zimmermann vom Orgateam des Eschathlons besetzt.
Für die Übergabe der Pokale für alle hier genannten Siegerinnen und Sieger war ohnehin eine Abholung nach Terminvereinbarung vorgesehen. Diese ist zum größten Teil schon erfolgt, weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Stadtlaufvereins (www.eschathlon.de).
Auch mit einigem Abstand bleibt das Unglück unfassbar. Der Vorstand des Stadtlaufvereins und das Orgateam des Eschathlon betrauern den Tod der Helferin und ihr Mitgefühl gilt den Angehörigen. Um ihnen in dieser schwierigen Situation zumindest finanziell ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen, wurde ein Spendenkonto eingerichtet.
Spendenkonto:
Stadtlauf Verein Eschborn e.V. – Eschathlon Unfallhilfe
IBAN: DE52 5125 0000 0044 0060 65
Hinweis: Begünstigte dieser Spenden sind die Angehörigen der Verstorbenen und nicht der Stadtlaufverein Eschborn e.V. Für Zahlungseingänge auf das Spendenkonto dürfen wir daher keine Spendenquittung zum Zwecke der steuerlichen Abzugsfähigkeit ausstellen.